Als Fotograf hinter den Kulissen: Ministerpräsident Wüst und elf CEOs bei der EU

Dass NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst meine Bilder postet, kommt zugegeben häufiger vor. Dass auch elf CEOs großer deutscher Unternehmen gleichzeitig auf meine Arbeit vertrauen – das passiert auch bei mir nicht alle Tage.

Anfang Juli in Brüssel war so ein Moment. Ministerpräsident Hendrik Wüst reiste gemeinsam mit elf Vorstandsvorsitzenden von Unternehmen wie Lufthansa, DHL, E.ON, Rheinmetall, REWE und weiteren in die EU-Zentrale nach Brüssel, um mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über wirtschaftspolitische Impulse für Europa zu sprechen. Ich durfte diesen Austausch auf höchster Ebene als einziger Fotograf begleiten – diskret im Hintergrund, aber mittendrin im Geschehen.

Zwischen Protokoll und echten Momenten

37 Grad, Anzugpflicht und ein minutiös getakteter Ablauf – klingt nicht unbedingt nach einem entspannten Fototag. Aber genau darin liegt der Reiz einer echten Reportage.

Bei solchen Terminen läuft alles nach Protokoll und natürlich gehören auch gestellte Fotosituationen dazu. Aber die spannendsten Bilder entstehen oft dort, wo das Offizielle kurz Pause macht.

Mein Job ist es, genau diese Momente zu erkennen und festzuhalten, bevor sie wieder verschwinden: ein kurzer Austausch am Rand, ein vielsagender Blick, ein Händedruck zwischen zwei Türen. Keine zweite Chance – deshalb muss alles sitzen: Technik, Akkus, Speicherkarten, Licht. Ich arbeite möglichst dezent, lautlos und ohne Blitz - dafür volle Konzentration und ein wacher Blick für das, was nebenbei passiert.

Denn manchmal ist es genau der Augenblick zwischen zwei offiziellen Programmpunkten, der hängen bleibt – wie die Szene, in der Ministerpräsident Wüst und Ursula von der Leyen gemeinsam durch einen Flur gehen, vertieft im Gespräch. Nur ein paar Sekunden, aber voller Dynamik, Haltung und Inhalt. Genau solche Szenen machen für mich gute Reportagefotografie aus.

Bilder liefern, noch bevor der Termin vorbei ist

Gerade bei politischen und wirtschaftlichen Terminen müssen Bilder oft noch während der Veranstaltung zur Verfügung stehen. Während die Gesprächsrunde im vertraulichen Rahmen weiterging, habe ich die Zeit genutzt, um die wichtigsten Motive aufzubereiten und direkt bereitzustellen.

Mir ist dabei wichtig, dass Schnelligkeit nicht zu Lasten der Qualität geht. Lieber zehn starke Bilder, die den Kern treffen, als hundert halbfertige.

Meine Aufnahmen wurden sowohl von der Staatskanzlei NRW als auch von den beteiligten Vorstandsvorsitzenden und ihren Unternehmen in Pressemitteilungen, auf LinkedIn und in anderen sozialen Medien genutzt. Das zeigt, wie wichtig verlässliche und hochwertige Reportagefotografie gerade bei hochrangigen politischen und wirtschaftlichen Terminen ist.